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Musik der Pyrenäen

Die Musik der Pyrenäen

Die Pyrenäen erstrecken sich über ca. 400 km vom Atlantik bis zum Mittelmeer. Eine erstaunliche Vielzahl verschiedener Volksgruppen sind in diesem Gebirge auf kleiner Landfläche zu Hause. Die teils sehr engen Täler, die tiefen Schluchten und die hohen Bergpässe haben bewirkt, dass der kulturelle Austausch zwischen den Regionen schwierig war. Dies hat in vielerlerei Hinsicht die Entwicklung der Kultur und Gebräuche in den Pyrenäen geprägt. So werden z.B. sieben sehr unterschiedliche Sprachen und wiederum unzählige Dialekte dieser Sprachen gesprochen.

Auch in der Musik sind diese kulturellen Unterschiede erkennbar. Nichtdestotrotz sind sich die Themen der traditionellen Musik sehr ähnlich, sowie dies auch in anderen bäuerlichen Bergkulturen der Fall ist. In den Liedern geht es um alltägliche Tätigkeiten, die Arbeit, die Sehnsucht nach der Heimat und vor allem um die Liebe.

Die Musik war früher kein Konsumgut und lief nicht wie heute oft im Hintergrund. Die Musik hat den Menschen der damaligen Zeit geholfen, die harten Arbeitstunden auf den Feldern leichter zu ertragen oder hat auch dazu gedient, die Sitten der bergbäuerlichen Völker von Generation zu Generation weiter zu geben. Auch bei den Festen, die immer mit dem Verlauf der Jahreszeiten, den Veränderungen in der Natur und den jeweiligen Arbeiten zu tun hatten, spielte die Musik eine wichtige Rolle.

Früher versammelten sich diejenigen, die ein Instrument spielen konnten und begannen einfach los zu spielen. Jeder, der singen wollte, sang mit und alle (vor allem die jungen ledigen) tanzten dazu. Diese Tänze waren eine sehr wichtige Gelegenheit in Kontakt mit der/dem Angebeteten zu kommen. Die heutige Generation hat andere Formen zum Flirten gefunden und die meisten Menschen kennen diese Tänze und ihre Bedeutung nicht mehr.

Im Hecho-Tal, in den spanischen Pyrenäen, ist der ursprüngliche Dialekt der aragonesischen Sprache noch sehr lebendig. Das gleiche kann man von der musikalischen Tradition behaupten. Der Musikverein „Grupo Folklorico Val d’Echo“ spielt seit über 30 Jahren die traditionellen Melodien und Lieder des Tales aber auch von der Tradition geprägte neue Kompositionen des Sängers und Musikgruppenleiter José Lera. Manche dieser Lieder gelten heutzutage als inofizielle Hymne von Hecho (und auch von Aragon) und werden bei jeder festlichen Gelegenheit mit dem begeisterten Publikum gemeinsam gesungen. Der Musikverein „Grupo Folklorico Val d’Echo“ verfügt über eine Tanzgruppe (die Jugendlichen des Dorfes!), die zu der von den Musikern live gespielten Musik die traditionellen Tänze tanzt.

Auf den folgenden Videos kann man Ausschnitte von einem Auftritt vom Musikverein „Grupo Folkloriko Val d’Echo“ im August 2018 auf dem Dorfplatz von Hecho sehen. Über die Links kann man auch einige Lieder hören. Viel Vergnügen beim Entdecken der typischen Musik des Hecho-Tales!

¡A Chugar! – Auf  zum Spielen!

S’ha feito de nuei – Liebeslied

Traditionelle Landwirtschaft in den Pyerenäen - diepyenäen.de

Traditionelle Landwirtschaft in den Pyrenäen

Der Frühling ist da! Nach dem letzten Schneefall vor zwei Wochen ist endlich der Frühling eingezogen, kraftvoll und mit sonnigen und warmen Tage. Es ist wieder Zeit für den Gemüseanbau in den Gärten.

Wegen des harten Klimas und der bergigen Landschaft war die extensive Viehhaltung immer die wichtigste landwirtschaftliche Aktivität in den Pyrenäen. Nichtdestotrotz wuchs in den Gemüsegärten in der kurzen Sommersaison wertvolles und leckeres Gemüse, welches die im Winter wenig abwechslungsreiche Ernährung der pyrenäischen Völker ergänzte.

Heutzutage ist der Einsatz von Maschinen im Gemüsegarten Normalität. Früher waren die Tiere die einzigen Helfer bei den schweren Arbeiten im Garten. Auf dem Bergbauernhof „Riorcal“ finden wir noch eine der wenigen Familien in den Pyrenäen, die traditionelle Viehhaltung und Landwirtschaft betreiben. Xabi und Lola haben ein echtes Paradies für sich und ihre Tiere geschaffen. Aber manchmal müssen die Tiere auch ein bisschen mitarbeiten…

Vor ein paar Tage konnten wir erleben, wie sie mit Hilfe ihres Esels „Tafaner“ den wertvollen Kompost vom Stall in den Gemüsegarten brachten. Dieser Kompost wurde aus dem Mist von sieben verschiedene Tierarten hergestellt. Diese Tiere gehören zu den alten Rassen der Pyrenäen und werden nur mit biologischen Produkten gefüttert.

Der Kompost wird erst mit Schaufel und Eimer in den traditionellen Weidenkorb „Esparceles“, welchen der Esel trägt geschüttet. Wenn der Korb voll ist, wird der Esel den steilen Weg hinab bis zum Gemüsegarten geführt. Der Kompost muss in regelmäßigen Abständen im Beet verteilt werden. Am rechten Platz angekommen, werden die Schnüre der Korbdeckel geöffnet und der Kompost fällt herunter. Der Esel schnauft erleichtert, dann läuft er wieder bergauf um die nächste Kompostladung zu holen. So geht es hinauf und hinunter bis auf dem ganzen Beet genug Kompost verteilt ist

Wenn Sie gerne selbst traditionelle landwirtschaftliche Arbeitsweisen in den Pyrenäen erleben möchten können Sie dies im Rahmen der Kulturwanderreisen tun, die ich für verschiedene deutsche Reiseveranstalter anbiete.

Hier können Sie ein Lied, in welchem die Lust und Freude der Gartenarbeit besungen wird, von meiner Band Flora & Fauno hören (und sehen).

Auf in den Garten – Flora & Fauno